Produktvorstellung: H5 - Duell der Weltenbäume
08/09/2023"Duell der Weltenbäume" ist das fünfte Set im Held-Zyklus!
Nachdem sie endlich die gewünschten Nachrichten von Valentina erhalten hatten, brachen Alice und Faria von Glorias Burgstadt auf und machten sich auf den Weg zu dem Versammlungshügel zu Füßen des Weltenbaums Yggdrasil.
Sie hatten ihr Ziel schon vor Augen, da sehen sie etwas mit rasender Geschwindigkeit auf sie zukommen. Alice erblickte es zuerst.
„Hey, was ist das denn?“
Was immer es war, es schien nochmals zu beschleunigen und kam direkt auf sie zu. Als es näher kam, konnte man die unverwechselbare Gestalt eines jungen Mädchens erkennen.
„Haaaaallihallooo! Faria, da bist duuuuu jaaaaa! Hey! Aus dem Weg, seltsames Mädchen!“
„Eine Freundin von dir, Faria?“
„Ja, das ist Pricia. Alice, da stehst du eher etwas ungünstig.“
„Hey! Platz da! Vorsiiiiiicht!“
Faria hatte ihre Warnung an Alice gerade ausgesprochen, da hatte das heranstürmende Mädchen Faria schon fast erreicht, stieß aber vorher schon mit Alice zusammen.
„Autschie! Menno, weißt du denn nicht, dass man sich heranstürmenden Tieren nicht in den Weg stellen soll? Ich bin Pricia und eigentlich ist mir egal, wer du bist, aber wie heißt du eigentlich?“
Pricia schaute zu Alice hinüber, aber das arme Mädchen lag völlig geplättet auf dem Boden, die Arme weit von sich gestreckt, und rührte sich nicht.
„Mmmu, mpf, muhpf.“
„Hey! Nur weil ich mit Tieren befreundet bin, heißt das nicht, dass du dich über mich lustig machen kannst!“
„Haha, ich glaube, Alice hat gerade Probleme mit dem Sprechen. Aber dir scheint es prächtig zu gehen, Pricia. Was machen deine Freunde im Wald? Geht es ihnen gut?“
„Ja, danke, denen geht es prima. Zuletzt war allerdings sehr viel Krach in der Welt, als würde bald etwas passieren. Als ich meinen Freunden sagte, ich wolle allein hierherkommen, da haben die Vier Heiligen Ungeheuer nicht locker gelassen. Sie wollten mich unbedingt begleiten, da sie glaubten, ich wäre in Gefahr.“
„Wenn die Tiere schon spüren, dass etwas nicht stimmt, dann ist es ernster, als ich dachte.“
„Hmm. Wie meinst du das?“
„Das erkläre ich dir, wenn wir am Versammlungsort eintreffen. Aber jetzt sollten wir unbedingt Alice aufhelfen, sonst kommen wir zu spät.“
„Ah, ok, überlass das mir! Hey, du da, aufwachen! Wir müssen los!“
Pricia bückte sich zu Alice und gab ihr ein paar schnelle Ohrfeigen, woraufhin Alice aus ihrem komatösen Zustand hochschreckte.
„Oh Mann, was ist nur los mit diesem Mädel? Warum haut sie mich immer nur?“
„Ich bin Pricia, freut mich, dich zu treffen!“
„Ja, genau, treffen macht dir Spaß, oder?“
Alice verzog bei ihrer Antwort beleidigt das Gesicht. Ihr kam es so vor, als wäre es ihr Schicksal, immer und überall mit den seltsamsten Personen zusammenzutreffen. Selbst auf einer so weit entfernten Welt wie Attoraktia war sie davor nicht sicher.
„Was frustriert dich denn gerade, Alice?“
„Huch? Sieht man mir das an?“
„Haha, nein, eigentlich nicht. Aber ich spüre sowas ganz gut.“
„Dein Gespür wird mir langsam unheimlich.“
„Hey! Was quatscht ihr beiden da miteinander? Ich will auch mitmachen!“ Pricia war sehr direkt, das war nicht zu übersehen.
„Tut mir leid, Pricia, ich würde mich ja gern mit dir unterhalten, aber wir müssen wirklich dringend zur Versammlung. Es sieht so aus, als wären die anderen Herrscher schon da.“
Auf dem kleinen Versammlungshügel zu Füßen von Yggdrasil hatten sich tatsächlich die anderen Herrscher schon versammelt. Es war ein ungewöhnlicher Anblick. Noch niemals zuvor hatten sich alle Sieben Herrscher Attoraktias am selben Ort zusammengefunden. Auf diesem kleinen Hügel waren sogar ganze acht Insignien versammelt, eine einzigartige Begebenheit in der Geschichte Attoraktias.
„Ihr seid zu spät, Faria, und Ihr auch, Alice.“ Valentina warf einen tadelnden Blick in Richtung Alice.
„Entschuldigt, wir hatten eine unerwartete Begegnung. Aber jetzt, wo wir alle hier sind, wie wäre es denn, wenn wir uns miteinander bekannt machen?“
Valentina begrüßte jeden der Anwesenden einzeln, doch nur Faria grüßte zurück. Die anderen Herrscher hatten Valentinas Stimme zwar auch gehört, reagierten aber nicht. Arla blickte angestrengt zum Himmel, durch irgendetwas abgelenkt, und Melgis, Machina und Rezzard musterten sich misstrauisch.
„Na dann, warum kommen wir nicht gleich zum Punkt. Dieses Mädchen hier, Alice, stammt aus einer anderen Welt. Ich weiß, das klingt unglaublich, denn eine solche Kraft haben wir Sieben nicht. Aber wenn es nur Alice allein wäre, dann hätten wir damit kein Problem, denke ich mal, aber…
Hmm, ich glaube, Alice kann es etwas besser erklären als ich.“
„Alles klar, danke, ich übernehme dann mal.“
Wie mit Faria vorher besprochen, wiederholte Alice ihre Warnung.
„Ich bin hier nach Attoraktia gekommen, weil ich jemanden verfolgt habe. Aber ich sollte vielleicht etwas weiter ausholen.
Hmm, also da war dieser Typ. Ich wurde auf einer Welt namens Erde geboren. Aber diese Welt existiert inzwischen leider nicht mehr. Dieser Typ, also der, den ich verfolge, hat alles zerstört. Meine Heimat, meinen Planeten. Ich habe keine Ahnung, warum er das tut, aber dieser Typ, dieser Weltensammler, hat spezielle Kräfte zum Manipulieren von Raum und Zeit. Er hat damit meine Welt absorbiert und in einen dämonischen Globus verwandelt. Und dieser ist jetzt eine seiner Insignien, mehr ist von der Erde nicht übrig geblieben. Aber alles hat er dann doch nicht absorbieren können, manches konnte in eine andere Dimension entkommen, so wie ich zum Beispiel. Oder die Erinnerungen an meine Welt, die sich dann hier manifestieren können.“
„Du meinst wie die Ritter der Tafelrunde?“
Melgis überraschte die Anwesenden mit einem sinnvollen Kommentar.
„Das langweilt mich. Könnt Ihr langsam auf den Punkt kommen?“ Rezzard schien nicht viel von Alices Geschichte zu halten.
„Alice, ich möchte ja nicht drängeln, aber zusammengefasst könnte man sagen, dieser Typ hat es auf Attoraktia abgesehen, oder? Habt Ihr eigentlich Beweise dafür, dass er wirklich hier ist? Konntet Ihr sehen, was er für eine Technik dafür verwendet hat, um Raum und Zeit zu manipulieren?“ Machina löcherte Alice mit Fragen.
Obwohl ihre Reaktionen sehr unterschiedlich ausfielen, so hatten doch augenscheinlich alle Herrscher zugehört. Und während des ganzen Vorgangs hatte Machinas Meisterwerk, Maribel, nur Augen für Alice gehabt und sie sehr aufmerksam studiert.
„Dieser Typ kontrolliert viele unterschiedliche Machtgruppen und Clans. Ich bin mit einem seiner Diener in einer anderen Welt zusammengestoßen. Ich weiß nicht, ob er dort Jagd auf mich machte, weil ich ein Überlebender der Erde bin, oder ob er aus anderen Gründen dorthin gelangt war. Ich konnte ihn besiegen und habe ihn in die Flucht geschlagen. Da ich mir sicher war, er würde zu seinem Herrn und Meister fliehen, bin ich ihm gefolgt und dann hier gelandet. Damit gibt es keinen Zweifel für mich, dass er hier ist. Und wenn er hier ist, kann das nur bedeuten, dass er vorhat…“
„…diese Welt in seine Sammlung aufzunehmen.“, vollendete Valentina den Satz von Alice.
„Genau das denke ich. Seit ich hier auf dieser Welt gelandet bin, habe ich mich sehr an die Erde erinnert gefühlt. Ich weiß, das allein ist noch kein Beweis, aber auf allen vorherigen Welten hatte ich dieses Gefühl nicht. Wenn ich nicht in seiner Nähe bin, sorgt dieser Typ mit seiner Macht über Raum und Zeit dafür, dass ich mich nicht an seinen Namen erinnern kann. Aber er muss auf Attoraktia sein, denn mir ist gerade sein Name eingefallen. Er heißt Gi…“
„Alice, warte, wir sind nicht allein!“
Pricia unterbrach Alice aufgeregt. Ihre geschärften Sinne hatten sie alarmiert und auf eine mögliche Bedrohung hingewiesen. Und jetzt konnte man in der Ferne auch schon etwas erkennen. Eine seltsame Gestalt näherte sich langsam der Versammlung. Doch anders als bei Pricias Ankunft war hier sofort eine bedrohliche Aura zu spüren. Bei der Gestalt schien es sich um einen Clown zu handeln, der mit flammenden Schädeln jonglierte.
„Das ist der Diener, den ich verfolgt habe! Das ist Blazer! Der ist ganz schön hartnäckig. Hey, du da, wann gibst du endlich auf?“ Alice klang leicht frustriert.
„Gehört er zu einem der Clans, von denen Ihr gesprochen habt? Sollen wir ihn Euch überlassen?“
Valentina sah Alice sehr eindringlich an, als ob sie bereits wüsste, wie Alice antworten würde.
„Ok, wie wäre es mit einer kurzen Pause, während Alice und ich uns um diesen unangemeldeten Besuch kümmern?“ Faria zog Excalibur.
„Ich bin auch dabei!“ Pricia hatte bereits ebenfalls ihre Insignie in der Hand.
Begleitet von Faria und Pricia trat Alice dem herankommenden Blazer entgegen.
Valentina wünschte ihnen viel Glück, doch als sie ihnen wieder den Rücken zukehrte, konnte man ein fieses Lächeln in ihrem Gesicht erkennen.
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