Produktvorstellung: H5 - Duell der Weltenbäume
08/09/2023"Duell der Weltenbäume" ist das fünfte Set im Held-Zyklus!
Durch die Anstrengungen von Alice und Faria verbreiteten sich die Nachrichten von der Versammlung schnell in allen Reichen. Die jeweiligen Herrscher zur Teilnahme zu bewegen, gestaltete sich jedoch schwierig.
Trotz Alices Warnungen vor der drohenden Gefahr durch Blazer und seinen Herrn hatten manche Herrscher ganz andere Sorgen. Manche fürchteten, die Versammlung wäre nur ein Vorwand anderer Herrscher, ihre Reiche auszuweiten. Der daraus resultierende Krieg war für sie eine weitaus größere und greifbarere Gefahr als die warnenden Worte eines Mädchens aus einer anderen Welt.
Aber davon ließen sich Alice und Faria nicht entmutigen…
Als Alice auf dem Rückweg von ihrem Treffen mit Valentina war, hatte Faria in der Zwischenzeit bereits ein weiteres Mal die Klinge mit Melgis gekreuzt. Melgis schien trotz seines Rückzugs gestärkt aus ihrem letzten Duell hervorgegangen zu sein. Jeder Hieb seines Dämonenschwerts ließ die Erde erzittern und Blitze zucken. Faria jedoch blieb unbeeindruckt. Flink und behände konterte sie alle Angriffe oder wich ihnen zumindest elegant aus.
„So wird das nichts. Ihr seid viel zu ungestüm!“
„Arghh. Nehmt dies! Göttergabe Entfesseltes Dämonenschwert!“
Irgendwie hatte Melgis es geschafft, so viel Kraft zu sammeln, um seinen mächtigsten Angriff erneut auszuführen. Ein gewaltiger Feuerball schoss auf die Heilige Königin zu. Doch Faria streckte lediglich Excalibur den Flammen entgegen und der Feuerball verpuffte wirkungslos.
„Ein solcher Angriff klappt gegen mich nur ein einziges Mal, da ich jetzt weiß, wie er funktioniert. Ihr seid in mein Reich eingedrungen und habt mein Volk bedroht. Dafür werdet Ihr euch verantworten müssen, König von Certo!“
Melgis hatte sich bei seinem letzten Angriff total verausgabt und konnte jetzt nur mühevoll Farias mächtige Hiebe parieren. Er schaffte es zwar noch, Laevateinn zur Parade zu erheben, doch die Wucht des Angriffs warf ihn zu Boden.
„Melgis, ich habe gewonnen. Jetzt erfüllt euer Versprechen und tut, was ich euch sage.“
Faria ließ die Klinge ihres Schwerts im Nacken von Melgis verharren.
„Tut euch keinen Zwang an, das macht mir nichts aus.“
„Ihr hättet es zwar verdient, ein wenig Manieren beigebracht zu bekommen, aber dafür ist jetzt keine Zeit. Für den Augenblick müsst Ihr nur tun, was ich sage.“
Melgis‘ Schweigen war als Zustimmung zu werten, daher wandte Faria ihren nach Westen Richtung Ozean.
„Alice, ich habe meinen Teil erfüllt. Ich hoffe, du warst ähnlich erfolgreich.“
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Kurz darauf erreichten Farias Boten sowohl Arla als auch Pricia.
In der fliegenden Stadt Armalla residierte der Geflügelte Lord Arla in einem prächtigen Palast. Er war ein sehr ehrenhafter Mann, der Ehre und Rechtschaffenheit über alles schätzte. Er sah seine fliegende Stadt als gute Möglichkeit zum Beschützen Attoraktias, aber zuletzt hatte ihm diese Aufgabe immer mehr Sorgen bereitet.
„Der Himmel kommt einfach nicht zur Ruhe in letzter Zeit. Ich fürchte, das könnte ein schlechtes Omen sein. Daher werde ich zur Versammlung erscheinen, bitte informiert die Heilige Königin entsprechend.“
Arla instruierte den Boten mit freundlicher, doch sorgenvoller Miene.
„Ich hoffe bloß, dass wir keine weiteren Überraschungen erleben.“
Von vielen, möglicherweise sogar von Arla selbst, unbemerkt, hatte sich der Wind erneut gedreht.
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Nordöstlich von Armalla, im Zentrum von Sissei, dem Uralten Wald, lag eine lebende Festung aus Bäumen, Ästen und Dornenranken.
Die Bestien dieses ausgedehnten Waldes wurden von Pricia befehligt, zumindest dachte das der Rest der Welt. Pricia sah die Tiere von Sissei als ebenbürtig und als ihre Freunde an.
Daher beriet sich Pricia auch mit den Bestien des Waldes, so wie ein anderer Herrscher seine Ratgeber konsultierte, als Farias Bote auftauchte.
„Was meint ihr dazu? Das klingt spaßig, daher würde ich gehen wollen.“
Obwohl die Tiere ja nicht sprechen konnten, verstand Pricia dank ihrer innigen Verbindung zu Sissei, was ihr die Tiere sagen wollten.
„Ja, ihr habt Recht. Ich sollte gehen. Da bin ich eurer Meinung. Aber eigentlich möchte ich nicht zu einem merkwürdigen Ort in der Ferne reisen, und am besten wäre es, wenn ihr ebenfalls dabei sein könntet.“
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„Haha, das klingt, als wäre Eure Reise nicht so einfach gewesen.“
Faria hörte sich erleichtert die Rückmeldung des Boten an.
„So, dann hätten wir also Melgis, Arla, Pricia und mich, also schon einmal vier Herrscher. Dann fehlen nur noch…“
Im selben Augenblick sah Faria im Augenwinkel auch Alice in einer Ecke des Raumes materialisieren.
„Oh, Alice, gut, du bist auch zurück. Das ist gutes Timing. Wie war denn dein Treffen mit Valentina? Angenehm, denke ich mal.“
„Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, es wäre nicht unangenehm und seltsam gewesen.“
„Ah, ich verstehe. Aber es kann ja auch ein Vorteil für uns sein, dass sich Valentina für dich interessiert.“
„Ja, schon. Solange ich denken kann, habe ich ein Händchen dafür gehabt, die Aufmerksamkeit von etwas speziellen Personen zu erregen.“
„Hmm, als normale Person würde ich dich auch nicht gerade bezeichnen.“
„Pah, das war fies!“ Alice zog einen Schmollmund, konnte sich aber ein Grinsen nicht verkneifen. „Aber wenn es sonst nichts Dringendes mehr zu besprechen gibt, dann kann ich dir ja noch mehr vom Wunderland erzählen, welches ja leider nur noch in meinen Erinnerungen existiert.“
„Das Angebot nehme ich gerne an und freue mich schon darauf. Vielleicht sollten wir dann zu meiner Schwester gehen, sie liebt gute Geschichten.“
„So machen wir das, versprochen.“
„Prima, aber zuerst erzähl doch bitte genau, was Valentina gesagt hat.“
„Sie sagte, sie würde mit Machina sprechen und eventuell auch mit Rezzard. Das Problem mit diesen drei Herrschern ist ja, dass sie sehr auf ihren Vorteil bedacht sind. Sie interessieren sich nicht wirklich für die Sicherheit dieser Welt, sondern versuchen aus allem einen Vorteil zu ziehen.“
„Alice, das ist der Unterschied. Du bist ja ähnlich ehrgeizig oder gar noch ehrgeiziger, aber dein Herz ist auf dem rechten Fleck.“
„Danke für die Blumen.“
„Haha, du bist in Ordnung. Die Sieben Herrscher sind schon sehr speziell, viel exzentrischer geht kaum. Da bist du genau die Richtige, um sie für eine gemeinsame Sache zu begeistern.“
„Ich hoffe, du hast Recht, Faria, sonst steht es schlecht um Attoraktia.“
„So sieht es aus. Wir sollten uns noch auf einen Ort für die Versammlung festlegen. Es gibt einen kleinen Hügel direkt neben den Wurzeln von Yggdrasil, der wäre perfekt. Sobald Valentinas Boten Gloria erreichen, sollten wir einen Termin festlegen. Je früher, desto besser.“
„Vielen Dank, Faria! Ich werde mein Bestes geben, um die Gefahr zu erklären, in der Attoraktia schwebt. Diese Welt soll nicht in seiner Sammlung enden, so wie die vielen anderen Welten zuvor.“
„Ich kann nur hoffen, dass sie dir glauben werden. Ich werde alles versuchen, dein Anliegen zu unterstützen.“
„Danke!“
Mit dem Fortschreiten des Plans von Alice und Faria schien es nun wieder Hoffnung für diese Welt und die anderen Welten zu geben. Aber für jede Bewegung gibt es eine Gegenbewegung, für jedes Plus auch ein Minus und für jedes Licht auch einen Schatten…
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