
Kapitel 2: Grimm
Grimm: Legenden vom Purpurmond
2. Kapitel: Grimm
Grimm war überzeugt davon, dass Menschen von Märchen inspiriert werden.
Mittlerweile sind drei Monate vergangen, seit Rotkäppchen zu ihm sagte: „Du kannst die Macht der Zaubersteine beherrschen und Dracula in die Knie zwingen.“ und jetzt war Grimm fast am Ziel. Mit Hilfe eines uralten Zauberbuchs, das sie ihm ausgehändigt hatte, konnte er seine Herrscherkräfte wecken und war damit mächtig genug, um auch gegen Dracula eine Chance zu haben. Von jetzt an nutzte Grimm seine neu gewonnenen Kräfte im Sinne von Hoffnung und Gerechtigkeit: wer immer auch mit Hilfe der Kräfte von Alpträumen und Verzweiflung seine eigene Geschichte dominieren und verändern wollte, wurde von ihm gestellt, besiegt und in die ursprüngliche Geschichte zurück geschickt: erst Aschenputtel, danach Schneewittchen. Schließlich war die Reihe an Jeanne d’Arc.
Auf seinem Kreuzzug für Gerechtigkeit lernte er die Elfin Christie kennen, die sich ihm anschloss. Gemeinsam stellten sie sich der gefürchteten Jeanne d’Arc entgegen, die von einem starken Hass auf die Menschheit getrieben wurde, und waren letztendlich siegreich.
Jetzt war nur noch Dracula übrig.
Rotkäppchen sagte zu Grimm „Du kannst Dracula vollständig vernichten, wenn du Pandoras Hoffnung freisetzt.“ Aber Pandora, das Mädchen mit der Büchse, wurde von Dracula im Schwarzwald gefangen gehalten.
„Sie ist die einzige Möglichkeit, Dracula aufzuhalten, ungelogen!“ Dabei kicherte Rotkäppchen, so wie jedes Mal, wenn sie „ungelogen“ sagte.
Dies beunruhigte Grimm stets ein wenig, aber auf ihre Fähigkeit, sich bei Mondenschein in einen Wolf zu verwandeln, hatte er bisher immer zählen können. Daher dachte er nicht weiter darüber nach, die drohende Begegnung mit Dracula war ihm wichtiger.
Schließlich erreichte Grimm Alvarez, die Burg der Dämonen, und forderte Dracula heraus. Dracula wusste um das Geheimnis der Unsterblichkeit, was Grimms Aufgabe nicht wirklich einfacher gestaltete. Aber dank Christies heiliger Kräfte und der Unterstützung vieler anderer Märchencharaktere konnte Dracula extrem geschwächt werden.
Auf dem Höhepunkt des Kampfes ließen Christies Stoßgebete ihn in Flammen aufgehen, und Rotkäppchen nutzte die Macht des Blutmonds, um sich in einen Werwolf zu verwandeln, und versetzte Dracula einen gewaltigen Prankenhieb.
„Grimm, vernichte Dracula mit Pandoras Hoffnung!“ hörte er Rotkäppchen rufen.
Kaum hatte er dies vernommen, sprang Grimm vor, öffnete die Büchse der Pandora und startete auch mit seinen eigenen Kräften einen letzten Angriff. Dracula wurde in gleißendes Licht eingehüllt und brach zusammen.
„Verschwinde aus dieser Welt! Zurück in deine Geschichte!“ fuhr Grimm Dracula an.
„Unmöglich! Ich kann von einem Menschen nicht besiegt werden!“ wehrte sich Dracula.
Aber Draculas Körper löste sich langsam auf, zum Schluss hörte man ihn nur noch leise fragen „Ist das jetzt das Ende?“
Während er zusah, wie Dracula sich auflöste, freute sich Grimm, dass sein Kreuzzug jetzt vorüber war und er endlich wieder zu seinem ruhigen Leben im Schloss zurückkehren konnte, um sich seinen Märchenbüchern zu widmen.
Doch irgendetwas nagte an ihm, da war auch einmal dieser Gedanke, dass manche Märchen ja auch übel ausgingen.
Und obwohl Dracula jetzt besiegt und verschwunden war, konnte Grimm immer noch einen kleinen Rest Finsternis spüren.
„Das wurde aber auch Zeit.“
Eine vertraute Stimme drang an sein Ohr, während Grimms Körper langsam verblasste und durchsichtig wurde, als würde auch er sich auflösen.
„Grimm, du hast die Ketten von Hoffnung und Verzweiflung von mir gelöst. Danke, und tschüss! Da hast du dich ein wenig übernommen. Jetzt schlafe fest in deiner Märchenwelt. Ungelogen, hihihi.“
„So, jetzt aber los. Zuerst in den Himmel und dann ab zum Mond…“
Grimm verlor das Bewusstsein, das Letzte, was er sah, war ein dunkler Turm, der gen Himmel ragte…